Selbstlernkurs Kampagnenarbeit

Modul 2: Recherche!

Bei der Kampagnenplanung geht es darum, dein Problemfeld zu erkunden. Recherche macht das möglich.

Schritt 1: Grundwissen rekapitulieren
Macht euch klar, welche Gesamtszenerie ihr verstehen wollt, um eure Einmischung so erfolgreich wie möglich zu machen.

  • Könnt ihr den verschiedenen Facetten eures Themas Verantwortlichkeiten zuordnen? Das können auch ganz verschiedene sein: von Unternehmen, von Parlamenten und Aufsichtsbehörden, von Einzelpersonen …
  • Gibt es aktuell oder gab es schon Aktionen anderer Gruppen/Organisationen und wie argumentierten die?
  • Gibt es laufende politische Entscheidungsverfahren? Wer ist daran beteiligt? Hat die Öffentlichkeit Rechte dabei?

Hilfreich: Welche Art von Veränderung habt ihr eigentlich im Blick?
Wollt ihr Strukturen verändern, das Verhalten von Personen oder grätscht ihr in einen konkreten Prozess?
Interessanterweise hilft diese Darstellung besonders, wenn ihr nicht so eindeutig zuordnen könnt. Denn es kann Kampagnen geben, in denen ihr in einer bestimmten Phase eine Person zu einer Handlung bringen wollt und dann den Moment erreicht, wo ihr stärker den Prozess zum Beispiel rund um eine Gesetzgebung in den Blick nehmt. Oder ihr fordert eine gesetzliche Veränderung und verschiebt den Fokus, wenn Wahlen bevor stehen und klar wird: Es braucht erst andere Personen in Verantwortung, damit euer Anliegen eine Chance bekommt.

Schritt 2: Internetrecherche
Wenn du nicht schon beste Kontakte zu Gesprächspartner*innen hast, beginnt deine Recherche meistens im Internet. Ich habe euch eine Liste mit technischen Recherchetipps in das Handout gepackt.

Ergebnisse festhalten
Es hilft für dich alleine, bei gemeinsamer Recherche wird es beinahe unumgänglich:
Gegen Doppelarbeit und verzweifelte Suche nach den wichtigsten Suchergebnissen hilft ein übersichtliches Recherchedokument mit Datum deiner Abfrage, Kurznotiz zum wichtigsten Inhalt und dem Link zur Quelle.

Schritt 3: Jetzt wird‘s persönlich – Direkte Gespräche sind Trumpf
Ihr wollt mit eurer Kampagne an die Öffentlichkeit, ins reale Leben – auch deshalb lohnt es sich schon in der Recherche, in echte Kontakte zu gehen.
Du hast ungefähr den Nachrichtenstand zu deinem Thema präsent? Dann ran an‘s Telefon!

  • Frage Menschen aus Initiativen und Verbänden, die zum gleichen Thema arbeiten.
  • Frage Abgeordnete, deren Mitarbeiter*innen auf Landes und Bundesebene oft engagierte und sehr gut informierte Ansprechpartner*innen sind, ihre Kontakte sind im Netz leicht zu finden.
  • Wer inhaltlich tiefer eingedrungen ist, kommt manchmal auch mit Autor*innen von Fachbüchern und -artikeln weiter.
  • Immer gilt: Gut informiert gefragt bringt weiter, wenn du noch gar nicht orientiert bist, nervst du schnell die Ansprechpartner*innen.

Bleibt präzise
Eine der berühmtesten Umwelt-Kampagnen in Deutschland war wohl der Kampf von Greenpeace gegen die Pläne des Ölkonzerns Shell, die Ölbohrplattform Brent Spar in der Nordsee zu versenken.
Sie führte 1995 zu tagelangen Top-Schlagzeilen, einem breit getragenen Shell-Boykott – aber auch einem gigantischen Shitstorm gegen Greenpeace, als sich herausstellte, dass einige Zahlen der Umweltorganisation nicht stimmten.
Gerade wenn ihr mit euren Rechercheergebnissen in Konflikte geht: Prüft die harten Vorwürfe lieber einmal zu viel als zu wenig. Beachtet, dass ihr gute Quellen zu den Aussagen habt und macht euch im Fall von Informant*innen, die für euch ein Risiko eingegangen sind, rechtzeitig Gedanken über Quellenschutz. Im Handout findest du außerdem noch einige Hinweise zum Umgang mit Quellen.

Kurs-Aufgabe

Präsentation

Link-Tipp
Tool, um alte Versionen von Webseiten anschauen zu können

Modul 2: Recherche!

Bei der Kampagnenplanung geht es darum, dein Problemfeld zu erkunden. Recherche macht das möglich.

Schritt 1: Grundwissen rekapitulieren
Macht euch klar, welche Gesamtszenerie ihr verstehen wollt, um eure Einmischung so erfolgreich wie möglich zu machen.

  • Könnt ihr den verschiedenen Facetten eures Themas Verantwortlichkeiten zuordnen? Das können auch ganz verschiedene sein: von Unternehmen, von Parlamenten und Aufsichtsbehörden, von Einzelpersonen …
  • Gibt es aktuell oder gab es schon Aktionen anderer Gruppen/Organisationen und wie argumentierten die?
  • Gibt es laufende politische Entscheidungsverfahren? Wer ist daran beteiligt? Hat die Öffentlichkeit Rechte dabei?

Hilfreich: Welche Art von Veränderung habt ihr eigentlich im Blick?
Wollt ihr Strukturen verändern, das Verhalten von Personen oder grätscht ihr in einen konkreten Prozess?
Interessanterweise hilft diese Darstellung besonders, wenn ihr nicht so eindeutig zuordnen könnt. Denn es kann Kampagnen geben, in denen ihr in einer bestimmten Phase eine Person zu einer Handlung bringen wollt und dann den Moment erreicht, wo ihr stärker den Prozess zum Beispiel rund um eine Gesetzgebung in den Blick nehmt. Oder ihr fordert eine gesetzliche Veränderung und verschiebt den Fokus, wenn Wahlen bevor stehen und klar wird: Es braucht erst andere Personen in Verantwortung, damit euer Anliegen eine Chance bekommt.

Schritt 2: Internetrecherche
Wenn du nicht schon beste Kontakte zu Gesprächspartner*innen hast, beginnt deine Recherche meistens im Internet. Ich habe euch eine Liste mit technischen Recherchetipps in das Handout gepackt.

Ergebnisse festhalten
Es hilft für dich alleine, bei gemeinsamer Recherche wird es beinahe unumgänglich:
Gegen Doppelarbeit und verzweifelte Suche nach den wichtigsten Suchergebnissen hilft ein übersichtliches Recherchedokument mit Datum deiner Abfrage, Kurznotiz zum wichtigsten Inhalt und dem Link zur Quelle.

Schritt 3: Jetzt wird‘s persönlich – Direkte Gespräche sind Trumpf
Ihr wollt mit eurer Kampagne an die Öffentlichkeit, ins reale Leben – auch deshalb lohnt es sich schon in der Recherche, in echte Kontakte zu gehen.
Du hast ungefähr den Nachrichtenstand zu deinem Thema präsent? Dann ran an‘s Telefon!

  • Frage Menschen aus Initiativen und Verbänden, die zum gleichen Thema arbeiten.
  • Frage Abgeordnete, deren Mitarbeiter*innen auf Landes und
    Bundesebene oft engagierte und sehr gut informierte
    Ansprechpartner*innen sind, ihre Kontakte sind im Netz leicht zu finden.
  • Wer inhaltlich tiefer eingedrungen ist, kommt manchmal auch mit Autor*innen von Fachbüchern und -artikeln weiter.
  • Immer gilt: Gut informiert gefragt bringt weiter, wenn du
    noch gar nicht orientiert bist, nervst du schnell die
    Ansprechpartner*innen.

Bleibt präzise
Eine der berühmtesten Umwelt-Kampagnen in Deutschland war wohl der Kampf von Greenpeace gegen die Pläne des Ölkonzerns Shell, die Ölbohrplattform Brent Spar in der Nordsee zu versenken.
Sie führte 1995 zu tagelangen Top-Schlagzeilen, einem breit getragenen Shell-Boykott – aber auch einem gigantischen Shitstorm gegen Greenpeace, als sich herausstellte, dass einige Zahlen der Umweltorganisation nicht stimmten. Gerade wenn ihr mit euren Rechercheergebnissen in Konflikte geht: Prüft die harten Vorwürfe liebereinmal zu viel als zu wenig. Beachtet, dass ihr gute Quellen zu den Aussagen habt und macht euch im Fall von Informant*innen, die für euch ein Risiko eingegangen sind, rechtzeitig Gedanken über Quellenschutz. Im Handout findest du außerdem noch einige Hinweise zum Umgang mit Quellen.

Infografik Kampagnenarbeit Modul 2
CC by Jutta Sundermann bzw. peuckert-design

Kurs-Aufgabe

Präsentation

Link-Tipp
Tool, um alte Versionen von Webseiten anschauen zu können