Module
Selbstlernkurs Kampagnenarbeit
Modul 3: Kräfteverhältnisse berücksichtigen
Wer sich mit Kampagnen einmischt, bekommt es mit unterschiedlichen Interessen zu tun. Und es geht um Macht. In politischen Auseinandersetzungen ist nicht das gute Argument ausschlaggebend für eine erfolgreiche Einmischung. Auf jeden Fall wirkt es nicht allein.
Dein gutes Argument stößt auf Menschen und Strukturen, die sich auch etwas überlegt haben, die mit dem Status quo Geld verdienen, die im Rahmen ihrer Rolle zum Beispiel an Fraktions- oder Koalitionszwänge gebunden sind. Du triffst auf Menschen, die anderes im Kopf haben und auf welche, die Veränderungen fürchten. Das macht alles schwieriger. Aber auch spannend.
Umfeld-Analyse
Mit der Umfeld-Analyse könnt ihr euch bewusst machen, wem und welchen Interessen ihr begegnen werdet.
Schritt 1:
Sammelt dafür möglichst alle Akteur*innen, mit denen ihr es zu tun bekommen könntet. Am besten auf kleinen Kärtchen. Denkt dabei sowohl an Sammelbegriffe („die SPD“, „die Verwaltung“) als auch an Einzelpersonen oder Teilgruppen, wie „die Abgeordnete Erika Musterfrau von der CDU“ oder schreibt „das Umweltamt“ auf eine eigene Karte und auch „das Bauamt“ – in eurer weiteren Arbeit können die Unterschiede zwischen den handelnden Akteur*innen wichtig werden. Fragt ruhig Gesprächspartner*innen, die mehr wissen, weil sie selbst in einem Umweltverein aktiv sind oder in der Politik.
Schritt 2: Einfluss und Unterstützung?
Dann zeichnet ein solches Koordinaten-System auf den Fußboden oder an die Wand, auf den Flipchartblock. Versucht, die Akteur*innen zuzuordnen: Wer euch stark zustimmt, kommt auf der waagrechten X-Achse weit nach rechts, wer euch stark widerspricht nach links.
Schiebt die Karten entlang der senkrechten Achse nach oben, wenn die Akteur*in in dem Konflikt, um den es geht, einflussreich ist, weiter nach unten, wenn ihr wenig Einfluss erwartet.
Schritt 3: Schlussfolgerungen
Die Personen oder Institutionen, die im Feld weit „oben rechts“ gelandet sind, sind mögliche und wertvolle Verbündete für euch.
Im Feld „oben links“ gelandet, sind mögliche und gefährliche Gegenspieler*innen.
Je nach Situation findet ihr unter ihnen Akteur*innen, vor denen ihr euch hüten müsst – und manchmal auch die Adressat*innen der Kampagne.
Wenn ihr jemanden ansprechen wollt und eine Verhaltensänderung erreichen wollt, diese Akteur*in aber sehr weit auf der Seite „gegen uns“ steht – dann braucht es sehr viel „Wumms“, um die Person oder Organisation zum Umlenken zu bringen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dieser Methode weiter zu spielen. Schau dazu im Handout nach.
SWOT-Analyse
Ihr könnt für einzelne Akteur*innen, die in eurer Planung vielleicht wichtig werden, auch eine SWOT-Analyse machen.
SWOT steht für „Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats“, also Stärken, Schwächen, Möglichkeiten, Risiken.
Zeichnet euch eine solche Matrix auf und überlegt, welche Stärken die Person oder Institution kennzeichnen, welche Schwachpunkte ihr seht, ob euch schon Ansatzpunkte (Möglichkeiten) bewusst sind und ob ihr „gefährliche“ Eigenschaften beachten müsst.
Modul 3: Kräfteverhältnisse berücksichtigen
Wer sich mit Kampagnen einmischt, bekommt es mit unterschiedlichen Interessen zu tun. Und es geht um Macht. In politischen Auseinandersetzungen ist nicht das gute Argument ausschlaggebend für eine erfolgreiche Einmischung. Auf jeden Fall wirkt es nicht allein.
Dein gutes Argument stößt auf Menschen und Strukturen, die sich auch etwas überlegt haben, die mit dem Status quo Geld verdienen, die im Rahmen ihrer Rolle zum Beispiel an Fraktions- oder Koalitionszwänge gebunden sind. Du triffst auf Menschen, die anderes im Kopf haben und auf welche, die Veränderungen fürchten. Das macht alles schwieriger. Aber auch spannend.
Umfeld-Analyse
Mit der Umfeld-Analyse könnt ihr euch bewusst machen, wem und welchen Interessen ihr begegnen werdet.
Schritt 1:
Sammelt dafür möglichst alle Akteur*innen, mit denen ihr es zu tun bekommen könntet. Am besten auf kleinen Kärtchen. Denkt dabei sowohl an Sammelbegriffe („die SPD“, „die Verwaltung“) als auch an Einzelpersonen oder Teilgruppen, wie „die Abgeordnete Erika Musterfrau von der CDU“ oder schreibt „das Umweltamt“ auf eine eigene Karte und auch „das Bauamt“ – in eurer weiteren Arbeit können die Unterschiede zwischen den handelnden Akteur*innen wichtig werden. Fragt ruhig Gesprächspartner*innen, die mehr wissen, weil sie selbst in einem Umweltverein aktiv sind oder in der Politik.
Schritt 2: Einfluss und Unterstützung?
Dann zeichnet ein solches Koordinaten-System auf den Fußboden oder an die Wand, auf den Flipchartblock. Versucht, die Akteur*innen zuzuordnen: Wer euch stark zustimmt, kommt auf der waagrechten X-Achse weit nach rechts, wer euch stark widerspricht nach links.
Schiebt die Karten entlang der senkrechten Achse nach oben, wenn die Akteur*in in dem Konflikt, um den es geht, einflussreich ist, weiter nach unten, wenn ihr wenig Einfluss erwartet.
Schritt 3: Schlussfolgerungen
Die Personen oder Institutionen, die im Feld weit „oben rechts“ gelandet sind, sind mögliche und wertvolle Verbündete für euch.
Im Feld „oben links“ gelandet, sind mögliche und gefährliche Gegenspieler*innen.
Je nach Situation findet ihr unter ihnen Akteur*innen, vor denen ihr euch hüten müsst – und manchmal auch die Adressat*innen der Kampagne.
Wenn ihr jemanden ansprechen wollt und eine Verhaltensänderung erreichen wollt, diese Akteur*in aber sehr weit auf der Seite „gegen uns“ steht – dann braucht es sehr viel „Wumms“, um die Person oder Organisation zum Umlenken zu bringen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dieser Methode weiter zu spielen. Schau dazu im Handout nach.
SWOT-Analyse
Ihr könnt für einzelne Akteur*innen, die in eurer Planung vielleicht wichtig werden, auch eine SWOT-Analyse machen.
SWOT steht für „Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats“, also Stärken, Schwächen, Möglichkeiten, Risiken.
Zeichnet euch eine solche Matrix auf und überlegt, welche Stärken die Person oder Institution kennzeichnen, welche Schwachpunkte ihr seht, ob euch schon Ansatzpunkte (Möglichkeiten) bewusst sind und ob ihr „gefährliche“ Eigenschaften beachten müsst.
Jutta Sundermann
Aktivistin und Journalistin
Jutta Sundermann
Aktivistin und Journalistin