Selbstlernkurs Moderation

Modul 5: Auswählen und Entscheiden

Mit allem Wissen und Ideen im Raum gilt es nun, auszuwählen, was der weiteren Beschäftigung wert ist, aus Ideen gute Pläne zu schmieden und Entscheidungen zu treffen.

Um die Gruppe als Moderation gut durch diesen Prozess zu begleiten müsst ihr einen Überblick schaffen, welche Optionen im Raum stehen. Dies kann durch Clustern, also das Gruppieren von Ideen oder eine erste schnelle Grob-Auswahl per Punkten geschehen. Auch Stimmungsbilder per Punkt oder Blitzlichtrunde helfen, der Gruppe schnell einen Überblick über die realistischen Ideen zu erhalten.

Bewertungskriterien sind eine bewährte Option für die Einschränkung und Debatte, allerdings müssen diese zuvor ebenfalls gesammelt und ausgewählt werden. Mit Bewertungskriterien zu arbeiten schafft deshalb oft ein verschachteltes Verfahren. Z.B. Schritt 1: Sammlung von Ideen (Öffnen), Schritt 2: Sammlung von Kriterien (Öffnen), Schritt 3: Auswahl von Kriterien (Schließen) Schritt 4: Anwendung der Kriterien auf Ideen und ggf. finale Entscheidung (Schließen).

Und: Das Entscheidungsverfahren muss geklärt sein: Wird als Gruppe gemeinsam entschieden? Falls ja per Konsens bzw. Konsent, nach Engagement-Bereitschaft oder Widerstand oder einfach per Mehrheitsentscheid? Oder dient der Gruppenprozess dazu, anderen eine gute Entscheidung zu ermöglichen: Der Geschäftsführung, einer AG oder einem Themenverantwortlichen? Kann bei einem Gleichstand auch der Würfel oder das Los entscheiden?

Achtung! Der Sprung von einer öffnenden zur schließenden Phase ist für Gruppen oft schwierig. Deshalb zeigt sich hier ein sogenanntes „Edge-Behaviour“, zu deutsch Grat-Verhalten, das die Gruppen und uns als Moderation herausfordert. Typisch dafür ist, dass Debatten von vorn beginnen, zur Seite gestellte Nebenaspekte auf einmal zuerst geklärt sein müssen, es 100 Rückfragen gibt, wie etwas genau gemeint ist oder dass Spielregeln im Miteinander wie Sich-Ausreden-Lassen, wertschätzend miteinander umgehen etc. ausgehöhlt werden. Hohe Emotionalität oder Einfrieren sind ebenfalls Zeichen, dass es der Gruppe schwer fällt, eine Entscheidung zu treffen.

Die mögliche Überforderung und Emotionalität zu normalisieren, zu ermutigen, eine Entscheidung zu wagen, selbst wenn sie vorläufig ist oder auch einfach eine Pause einzulegen, hilft. Im Modul 9 findet ihr zahlreiche weitere Tipps, wie ihr diese Übergänge erleichtern könnt.

Als kleine Reflexion für zwischendrin: Welches „Edge-Behaviour“ zeigst du, wenn du Entscheidungen treffen musst? Bei persönlichen Entscheidungen oder in Gruppenprozessen? Wirst du eher laut oder leise?

Kurs-Aufgabe

Präsentation

Link-Tipps

Modul 5: Auswählen und Entscheiden

Mit allem Wissen und Ideen im Raum gilt es nun, auszuwählen, was der weiteren Beschäftigung wert ist, aus Ideen gute Pläne zu schmieden und Entscheidungen zu treffen.

Um die Gruppe als Moderation gut durch diesen Prozess zu begleiten müsst ihr einen Überblick schaffen, welche Optionen im Raum stehen. Dies kann durch Clustern, also das Gruppieren von Ideen oder eine erste schnelle Grob-Auswahl per Punkten geschehen. Auch Stimmungsbilder per Punkt oder Blitzlichtrunde helfen, der Gruppe schnell einen Überblick über die realistischen Ideen zu erhalten.

Bewertungskriterien sind eine bewährte Option für die Einschränkung und Debatte, allerdings müssen diese zuvor ebenfalls gesammelt und ausgewählt werden. Mit Bewertungskriterien zu arbeiten schafft deshalb oft ein verschachteltes Verfahren. Z.B. Schritt 1: Sammlung von Ideen (Öffnen), Schritt 2: Sammlung von Kriterien (Öffnen), Schritt 3: Auswahl von Kriterien (Schließen) Schritt 4: Anwendung der Kriterien auf Ideen und ggf. finale Entscheidung (Schließen).

Und: Das Entscheidungsverfahren muss geklärt sein: Wird als Gruppe gemeinsam entschieden? Falls ja per Konsens bzw. Konsent, nach Engagement-Bereitschaft oder Widerstand oder einfach per Mehrheitsentscheid? Oder dient der Gruppenprozess dazu, anderen eine gute Entscheidung zu ermöglichen: Der Geschäftsführung, einer AG oder einem Themenverantwortlichen? Kann bei einem Gleichstand auch der Würfel oder das Los entscheiden?

Achtung! Der Sprung von einer öffnenden zur schließenden Phase ist für Gruppen oft schwierig. Deshalb zeigt sich hier ein sogenanntes „Edge-Behaviour“, zu deutsch Grat-Verhalten, das die Gruppen und uns als Moderation herausfordert. Typisch dafür ist, dass Debatten von vorn beginnen, zur Seite gestellte Nebenaspekte auf einmal zuerst geklärt sein müssen, es 100 Rückfragen gibt, wie etwas genau gemeint ist oder dass Spielregeln im Miteinander wie Sich-Ausreden-Lassen, wertschätzend miteinander umgehen etc. ausgehöhlt werden. Hohe Emotionalität oder Einfrieren sind ebenfalls Zeichen, dass es der Gruppe schwer fällt, eine Entscheidung zu treffen.

Die mögliche Überforderung und Emotionalität zu normalisieren, zu ermutigen, eine Entscheidung zu wagen, selbst wenn sie vorläufig ist oder auch einfach eine Pause einzulegen, hilft. Im Modul 9 findet ihr zahlreiche weitere Tipps, wie ihr diese Übergänge erleichtern könnt.

Als kleine Reflexion für zwischendrin: Welches „Edge-Behaviour“ zeigst du, wenn du Entscheidungen treffen musst? Bei persönlichen Entscheidungen oder in Gruppenprozessen? Wirst du eher laut oder leise?

Infografik Moderation Modul 5
CC by Wiebke Herding bzw. peuckert-design

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